Glossar

In unserem Glossar finden Sie in alphabetischer Reihenfolge einige Erklärungen zu Fachbegriffen. Zum Anzeigen des Inhalts klicken Sie bitte auf den entsprechenden Buchstaben.

Additives Farbsystem
Ein Farbsystem, das auf der Mischung selbstleuchtender Spektralfarben wie Rot, Grün und Blau (RGB) basiert. Es wird beispielsweise in Farbfernsehern oder Farbmonitoren verwendet. Wenn alle Farben zu 100 % übereinander gelegt werden, ergibt sich Weiß.

Affichenpapier
Plakatpapier – witterungsbeständiger und wasserfester als »normale« Papiere.

Akzidenzen
Akzidenzen sind Drucksachen, die weder Bücher noch Zeitungen oder Zeitschriften sind. Dazu zählen beispielsweise Formulare, Briefbogen und Prospekte. Alle diese „Akzidentia“ (Zufälligkeiten) erforderten die gestalterische Qualität und Flexibilität des Akzidenzsetzens. Der Akzidenzsetzer war der Vorläufer des Type Directors und des Art Directors. Seine Aufträge entsprachen in etwa den Aufgaben eines modernen Grafikdesigners oder Mediengestalters.

Akzidenzschriften / Brotschriften
Akzidenzschriften sind Handsatzschriften, die nicht für den normalen Lesetext bestimmt sind, sondern als Auszeichnungs- oder Titelschrift verwendet werden. Heute werden sie oft als Headlineschriften bezeichnet.
Die Brotschrift, ist zur Nutzung im Mengen- oder Fließtext vorgesehen und meist deutlich kleiner als die Akzidenzschriften.

Antiqua
Der Begriff „Antiqua“ bezieht sich auf alle Schriften, die von der alten (so die wörtliche Übersetzung aus dem Lateinischen) römischen Buchstabenschrift abgeleitet sind. Fast alle unsere Schriften, mit Ausnahme von Fraktur- und Handschriften, werden mit diesem Begriff bezeichnet, einschließlich der serifenlosen Schriften, die als Linear-Antiqua oder Grotesk bekannt sind.

ASCII
Der ASCII (American Standard Code for Information Interchange) ist ein amerikanischer 7-Bit-Standard-Code zur Anordnung von Zeichen innerhalb eines Zeichensatzes, der auf freiwilliger Basis verwendet wird und inzwischen international anerkannt ist. Der mit ASCII kodierbare Zeichenumfang umfasst Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen. Da es sich um einen amerikanischen Standard handelt, sind die deutschen Umlaute »ä«, »ö«, »ü« sowie das »ß« nicht Teil der internationalen ASCII-Norm.

Attachment
Beliebige Datei (Text/Grafik), die an eine E-Mail angehängt wird und mit dieser verschickt werden kann.

Aufsichtsvorlage
Eine Aufsichtsvorlage ist eine Vorlage, die bei der Reproduktion abgeleuchtet wird und aus nicht durchscheinendem Material besteht. Im Gegensatz dazu ist die Durchsichtsvorlage meist ein Dia oder Film, der aus transparentem Material gefertigt ist und von hinten durchleuchtet wird.

Ausschießen (Bogenmontage)
Ausschießen bezeichnet das Zusammenstellen der Seiten einer Druckform, sodass der bedruckte und gefalzte Bogen die korrekte Aufeinanderfolge der Seiten im Endprodukt ergibt.

Barock-Antiqua
Die Barock-Antiqua ist die Schriftklasse III nach DIN 16518. Sie bezeichnet eine Klasse von Antiquaschriften, die zwischen der Renaissance-Antiqua und der Klassizistischen Antiqua stehen (daher auch als Antiqua des Übergangsstils bekannt). Kennzeichnend für die Barock-Antiqua sind der klarere Strichstärkenkontrast zwischen senkrechten und waagerechten Linien sowie die fast senkrechten Achsneigungen der Rundungen. Nach ihrem Vorbild entwarf Stanley Morison 1932 die Times New Roman für die Zeitung »The Times«.

Beschnitt / Anschnitt / randabfallend
Der Beschnitt bezeichnet den vorgesehenen Überstand aller angeschnittenen Elemente einer Druckform über das Endformat. Angeschnittene Druckelemente sollten 3 mm über das Endformat ragen (randabfallend), um unerwünschte weiße Ränder nach dem Beschnitt zu vermeiden. Bereits beim PDF-Export aus einem Layoutprogramm muss dieser Beschnitt berücksichtigt werden, um eine optimale Druckqualität sicherzustellen.

zierkurven
Das Verfahren zum Zeichnen von Kurvenzügen und Flächen mit dem Computer basiert auf einem von dem französischen Mathematiker Pierre Bézier entwickelten Algorithmus. Die Stützpunkte (auch Ankerpunkte) und Steuerpunkte werden durch (gedachte) Polygonseiten verbunden. Die darzustellende Kurve orientiert sich an dieser Annäherung. Die Polygonform gibt somit annäherungsweise die Form der Kurve wieder. Die Steuerpunkte halten zudem den Kurvenzug in seiner Bahn. Sie werden zur Definition von Kurven und Flächen in Vektorgrafiken verwendet.

Binär
Beim Binärsystem werden alle Zahlen, Zeichen und Daten durch die Zeichen 0 und 1 dargestellt.

Bit
Die fundamentale Einheit für die Speicherung von Informationen auf einem Computer, dessen Wert entweder eine Null oder eine Eins sein kann.

Blindprägung
Die Blindprägung ist ein farbloses Sonderdruckverfahren, bei dem eine Gravur und als Gegenform eine Matrize unter hohem Druck eine Prägung im Papier erzeugen. Es wird zwischen Hochprägungen (erhabenes Motiv), Tiefprägungen (vertieftes Motiv), mehrstufigen Prägungen (verschiedene Ebenen) und Reliefprägungen (räumlicher Effekt mit dreidimensionalen Verläufen) unterschieden.

Blindtext
Willkürlich abgesetzter Text, der in das Layout einmontiert wird und Schriftart, Schriftgröße, Zeilenabstand und Umfang des vorgesehenen Textes simuliert. Allseits bekanntes Beispiel: »Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipisici elit, …«

BMP
Abgeleitet von dem Begriff Bitmap. BMP steht für das windowseigene Bitmap-Bildformat und wird bei entsprechenden Dateien an deren Namen angefügt.

Breitbahn
Die Bezeichnung »Breitbahn« (BB) beschreibt die Papierfaserrichtung eines Blattes oder Bogens, dessen längere Seite aus der Breite der Papierbahn einer Papiermaschine geschnitten wurde. Dabei verlaufen die Papierfasern parallel zur kürzeren Seite des Bogens. Diese Faserrichtung kann Einfluss auf die Druckqualität und die Verarbeitungseigenschaften des Papiers haben.

Buchdruck
Der Buchdruck ist das älteste, um das Jahr 1450 von Johannes Gutenberg erfundene Druckverfahren, das heute noch angewendet wird. Gedruckt wird von Druckformen aus einzelnen, zusammengesetzten Bleibuchstaben, den sogenannten Lettern (Buchstaben aus Blei). Bis ins zweite Drittel des 20. Jahrhunderts war der Buchdruck das dominierende Druckverfahren, bevor es durch die Weiterentwicklung des Flachdrucks (Offsetdruck) von dieser Position verdrängt wurde. Die Druckform weist erhaben stehende Druckelemente auf, wodurch der Buchdruck zur Gruppe der Hochdruckverfahren gehört, bei denen die Druckfarbe nur von den erhabenen Flächen auf das Papier übertragen wird.
Die Druckwerkstatt Lunow verfügt über eine umfangreich ausgestattete Setzerei (mit Bleilettern, Holzplakatschriften usw.), Buchdruckmaschinen bis zum Format DIN A3 und das für den qualitativ hochwertigen Druck nötige Know-how. Wir haben das Handwerk als Schriftsetzer und Buchdruckermeister von der Pike auf gelernt.

Butzen
sind die mitdruckenden Schmutzteilchen, die während des Druckprozesses auf der Druckplatte haften bleiben. Diese Partikel können die Druckqualität beeinträchtigen, indem sie zu unerwünschten Flecken oder Unregelmäßigkeiten im Druckbild führen. Es ist wichtig die Druckplatte regelmäßig zu reinigen, um die Ansammlung von Butzen zu vermeiden und optimale Druckergebnisse zu erzielen.

CIE Color Model
Das CIE-Farbmodell basiert auf der menschlichen Wahrnehmung von Farbe und wurde von der Commission Internationale de l’Éclairage (CIE) ins Leben gerufen. Es gilt als eines der genauesten Farbmodelle, da es die Farbwahrnehmung des menschlichen Auges umfassend berücksichtigt.
Obwohl das CIE-Farbmodell nicht direkt für einige Technologien wie Drucktechnik (CMYK) und Farbmonitore (RGB) verwendet wird, ist es dennoch von großer Bedeutung. Es dient als Referenzfarbraum, der dazu verwendet wird, Farben zwischen unterschiedlichen Farbräumen zu übertragen. So können beispielsweise Farben aus dem CIE-Farbmodell in CMYK oder RGB konvertiert werden, um konsistente Farbdarstellungen auf verschiedenen Geräten und Medien zu gewährleisten.

CIELAB
(auch bekannt als CIE 1976 Lab) ist ein im Jahr 1976 definierter Farbraum zur Darstellung von Farben in einer dreidimensionalen Matrix. Dieser Farbraum verwendet eine Adams-Nickerson-Kubikwurzel-Formel, um eine empfindungsmäßig gleichabständige Farbdarstellung zu erreichen, was ihn besonders geeignet für die Messung kleiner Farbabstände macht.
Im CIELAB-Farbraum stehen die Dimensionen für Folgendes:
L: Helligkeit (von 0 bis 100), wobei 0 Schwarz und 100 Weiß darstellt
a: Rot-Grün-Wert, der von negativ (grün) bis positiv (rot) reicht.
b: Gelb-Blau-Wert, der ebenfalls von negativ (blau) bis positiv (gelb) variiert.
Durch seine gleichmäßige Abstandsstruktur eignet sich der CIELAB-Farbraum hervorragend für die Farbdifferenzmessung und wird häufig in der Farbmetrik und der Qualitätssicherung in der Druckindustrie verwendet.

CMYK (Prozessfarben)
bezeichnet die Grundfarben im Vierfarb-Offsetdruck bzw. Digitaldruck: C für Cyan, M für Magenta, Y für Gelb und K für Schwarz (Key). In diesem Druckverfahren werden alle im CMYK-Druck möglichen Farbabstufungen durch Rasterung und den Überdrucken dieser Farben erzielt.
Die CMYK-Farbmischung funktioniert nach dem subtraktiven Farbsystem, was bedeutet, dass Farben durch das Mischen von Licht absorbierenden (subtrahierenden) Farben erzeugt werden. Wenn alle vier Farben in maximaler Intensität übereinander gedruckt werden, ergibt sich theoretisch ein tiefes Schwarz, wobei der Einsatz von Schwarz (K) für eine bessere Dichte und Detaildarstellung sorgt.
Im Offset- oder Digitaldruck wird häufig ein Raster verwendet, um verschiedene Farbtöne zu erzeugen, wodurch feine Abstufungen und Übergänge möglich sind. Dieser Prozess ist entscheidend für die qualitativ hochwertige Druckproduktion von Grafiken, Fotos und farbigen Texten.

CMS (Color-Management-System)
ist eine Software, die entweder auf Betriebssystemebene oder als Teil von Anwendungsprogrammen arbeitet, um sicherzustellen, dass die Farbgebung der Ausgabe so genau wie möglich der Bildschirmdarstellung und der gescannten Vorlage entspricht.
Ein CMS korrigiert Farbverfälschungen, indem es die Farben in einem geräteunabhängigen Farbraum definiert und anschließend in gerätespezifische Farben umrechnet. Dies geschieht durch die Anwendung von Farbprofilen, die die charakteristischen Farbverhalten verschiedener Geräte (wie Monitor, Scanner und Drucker) beschreiben.
Durch die Kalibrierung der Farbwerte sorgt ein CMS dafür, dass unterschiedliche Publishing-Systeme harmonisch zusammenarbeiten, indem es Eingabe- und Ausgabeeinheiten präzise aufeinander abstimmt. Dies verbessert die Farbgenauigkeit und Konsistenz über verschiedene Medien hinweg, was besonders in der professionellen Druckproduktion von entscheidender Bedeutung ist.

ColorSync
ColorSync ist das integrierte Color-Management-System (CMS) von Apple, das im Betriebssystem implementiert ist. Das System spielt eine entscheidende Rolle in kreativen Anwendungen und der Druckproduktion, indem es die Farbverwaltung automatisiert und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Geräten optimiert.

Computer-to-Plate (CTP)
Es werden hierbei die Druckdaten direkt aus dem Computer auf die Druckplatte belichtet, ohne den Umweg über Filme. Diese Technologie ermöglicht eine schnellere und effizientere Druckvorbereitung, da der gesamte Prozess automatisiert und digitalisiert ist.
Spezielle CTP-Belichter, die für diesen Zweck entwickelt wurden, übertragen die digitalen Druckdaten präzise auf die Druckplatten. Diese Druckplatten können je nach Anwendung aus verschiedenen Materialien bestehen, darunter Aluminium und Polyester.
CTP verbessert die Druckqualität und reduziert die Fehleranfälligkeit, da die Notwendigkeit für Filmkopien entfällt. Zudem beschleunigt es den Produktionsprozess erheblich, was zu einer effizienteren Druckvorstufe führt.

Computer-to-Press (auch DI = Direct Imaging)
Eine am Computer entworfene und umbrochene Seite wird ohne Film- und Plattenbelichter auf digitalem Wege direkt auf die Druckplatte des Plattenzylinders in der Druckmaschine übertragen.

Corporate Design
Nicht zu verwechseln mit Corporate Identity. Einheitlicher unverwechselbarer visueller Auftritt eines Unternehmens. Dieser manifestiert sich in Firmenlogo, Hausfarbe und -schrift, in der Gestaltung von Geschäftsausstattung, Manuals, Katalogen und Prospekten, Verpackungen, Messeständen, Gebäude- und Fuhrparkbeschriftung. Dazu zählen auch das Produktdesign und die Architektur der Firmengebäude.

Corporate Identity
Umfasst die Unternehmensleitlinien, Corporate communication (Unternehmenskommunikation wie Werbung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder Hauszeitschrift), Corporate behaviour (Leitlinien bezüglich des Verhaltens der Mitarbeiter in Problemsituationen und ihres Umgangs untereinander und mit externen Partnern) und das Corporate Design eines Unternehmens.

Datenkompression
Bezeichnet einen Vorgang, bei dem elektronische (digitale) Daten in ihrem Umfang reduziert werden können. Mit Datenkompressionsverfahren werden digitale Audio- und vor allem Videodaten auf einen Bruchteil ihres ursprünglichen Datenvolumens reduziert, um sie schneller transportieren zu können und um Speicherkapazitäten zu sparen.

Densitometer
Ein Densitometer ist ein Gerät zur Messung der Schwärzung von fotografischen Schichten. Es wird häufig in der Qualitätskontrolle und zur Kalibrierung von Belichtern eingesetzt. Darüber hinaus dient es der Erfassung des Dichteumfangs von fotografischen Vorlagen.

Digitalproof
Ein Digitalproof ist eine Art Andruck, der mit gängigen Farbdruckern wie Thermotransfer-, Thermosublimations- oder Tintenstrahldruckern erstellt wird. Er dient als Vorprodukt, das dem späteren Druckergebnis im Offsetdruck möglichst nahekommt. Der Digitalproof entsteht direkt auf Grundlage der Bilddaten, ohne dass eine vorherige Belichtung von Filmen oder Druckplatten erforderlich ist. Im Gegensatz dazu benötigen fotografische Andrucke, wie das Cromalin-Verfahren, Matchprint von der Firma 3M und klassische Andrucke auf Druckmaschinen, Filme als Vorstufe.

DIN 16518 (Schriftenklassifizierung)
Einteilung der Druckschriften aus dem Jahr 1964 nach Schriftgattungen unter kulturhistorischem und formalem Aspekt (Duktus, Serifen und Buchstabenrundungen) in 11 Klassen:
I Venezianische Renaissance-Antiqua, II Französische Renaissance-Antiqua, III Barock-Antiqua, IV Klassizistische Antiqua, V Serifenbetonte Linear-Antiqua, VI Serifenlose Linear-Antiqua, VII Antiqua-Varianten, VIII Schreibschriften, IX Handschriftliche Antiqua, X Gebrochene Schriften, Xa Gotisch, Xb Rundgotisch, Xc Schwabacher, Xd Fraktur, Xe Frakturvarianten, XI Fremde Schriften

Dispersionslack
Dispersionslacke, auch als Wasserlack bekannt, zeichnen sich durch einen hohen Wasseranteil aus. Nach dem Auftragen des Lackes verdunstet das Wasser oder schlägt weg, wodurch die im Wasser aufgeschwemmten Harzteilchen verkleben. Übrig bleibt ein relativ schnell trocknender Lackfilm, der hohen Glanz, sehr gute Scheuerfestigkeit und im Gegensatz zu Öldrucklacken eine kaum feststellbare Vergilbungsneigung aufweist. Während des Druckens sind Dispersionslacke wasserverdünnbar, nach dem Trocknen sind sie jedoch nicht mehr wasserlöslich.

Dithering
ist eine Technik zur Simulation zusätzlicher Graustufen und Farben durch die Verwendung von Punktmustern (Raster). Mit Hilfe des Ditherings wird eine effektiv höhere Farb- und Graustufenanzahl erreicht, als das Ausgabegerät eigentlich wiedergeben kann. Ähnlich wie bei Halbtonbildern kommen Punktmuster zum Einsatz. Beim Dithering sind die Punkte jedoch gleich groß, während sie bei Halbtonbildern variieren dürfen. Dieses Verfahren nutzt eine Eigenheit des menschlichen Auges aus: Ab einem bestimmten Abstand nimmt das Auge bestimmte Farbzusammensetzungen nicht mehr als einzelne Farben wahr, sondern als Zwischenfarben. Ein Nachteil des Ditherings ist, dass es die effektive Auflösung verringern kann.

Druckkennlinie
beschreibt die Abweichung der Größe des gedruckten Punktes im Vergleich zu dem Punkt auf dem Film oder der Druckplatte. Sie ist wichtig für den Abgleich zwischen An- und Fortdruck und wird zur Korrektur des Belichters verwendet.

Drucklack
Drucklack ist eine farblose Lackschicht (matt oder glänzend), die mit einer normalen Druckmaschine aufgebracht wird. Er erhöht die Abriebfestigkeit und den Glanz des Druckprodukts. Im Digitaldruck kann ein ähnlicher Glanzeffekt durch den Einsatz von Klartoner erzielt werden.

Druckvorstufe (Prepress)
ist eine Sammelbezeichnung für alle Prozesse vor dem Druck, wie Scanarbeiten, Satzherstellung, Bildbearbeitung, Layout, die Erzeugung der Druck-PDF, das Ausschießen und beispielsweise beim Offsetdruck das Computer-to-Plate-Verfahren (CTP). Das Ziel der Druckvorstufe ist die Erstellung einer Druckform für das später verwendete Druckverfahren. Ihre Aufgabe besteht darin, Texte, Bilder und Grafiken in Druckvorlagen zusammenzuführen und für den Druck vorzubereiten. Dabei werden Rohdaten, die meist vom Kunden stammen, am Computer in druckbare Daten für den vorgesehenen Druckprozess umgesetzt. Das Endprodukt ist heute fast immer eine PDF-Datei, mit der Druckplatten erstellt werden oder die im Digitaldruck direkt gedruckt wird.

Endformat
Das Endformat bezeichnet die Größe (Breite x Höhe) eines fertig produzierten Druckproduktes.

Endlosdruck
Druck- und Weiterverarbeitungstechnik für den Formulardruck, d.h. Inline-Produktion in einer Maschinenanlage. Ein weiteres Merkmal ist das Bedrucken von Rollenpapier (weitestgehend im Offsetdruck), das nach dem Druck wieder aufgerollt, in einzelne Nutzen geschnitten oder zick-zack-gefalzt ausgelegt wird. Produkte sind überwiegend Formulare und Formularsätze, die in Datenverarbeitungsanlagen verarbeitet werden. Dazu sind Führungslochungen, Abheftlochungen, Stanzungen, Längs- und Querperforationen, Falzungen sowie spezielle Verbindungen der einzelnen Blättern (Crimplock- oder Multiflex-Heftung) einzurichten.

Entrastern
Der Prozess des Entrasterns dient dazu, die Rasterstruktur einer Vorlage zu beseitigen oder zu mildern, um bei einer erneuten Rasterung die Moirébildung zu verhindern.

EPS (Encapsulated PostScript)
ist ein auf PostScript basierendes Austauschformat, um Dateien zwischen verschiedenen Programmen und Rechnerplattformen zu transportieren. EPS ist ein Metafile-Format da es pixel- und vektororientierte Daten enthalten kann.

Euroskala (4c, CMYK)
Die Euroskala oder Europaskala ist eine in Europa verwendete normierte Farbtabelle, die für die im Vierfarbdruck eingesetzten Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) die Druckreihenfolge, die Sättigung und den Farbton festlegt (DIN 16 539). Die Skala liegt als Nachschlagewerk oder Farbatlas vor und gibt die im 4c-Druck möglichen Farbtöne wieder.

Exlibris
Besitzzeichen in Büchern in Form eines oft künstlerisch gestalteten Zettels, der auf die Innenseite des vorderen Buchdeckels geklebt wird (ex libris = aus den Büchern).

Faksimile
Jede originalgetreue Nachbildung einer Vorlage, z. B. einer Unterschrift. Von Faksimiledruck spricht man, wenn Drucke von alten Handschriften oder Drucke aus der Frühzeit des Buchdrucks mit größter Originaltreue hergestellt werden.

Farbauszüge (Vierfarbsatz, Farbseparation)
Bezeichnung für das »Ausziehen« der drei Teilfarben Cyan, Magenta und Gelb (Yellow) in der Reproduktion. Diese Teilfarben werden für den späteren Zusammendruck in Verbindung mit Schwarz genutzt, um sowohl die reinen Farbtöne als auch die Mischtöne der Vorlage getreu wiederzugeben (Euroscala).

Farbkalibrierung
Zur korrekten Reproduktion von Bildern im Druck sollten sämtliche eingesetzten Geräte, wie Bildschirm, Digitaldruckmaschine und Film-/Plattenbelichter, aufeinander abgestimmt sein. Dadurch wird sichergestellt, dass sie numerisch festgelegte Werte für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarzanteil übereinstimmend darstellen.

Farbmanagement
Allgemeine Bezeichnung für Systeme verschiedener Hersteller zur Farbkalibrierung aller an der Farbbildbearbeitung beteiligten Komponenten, wie zum Beispiel Scannern, Bildschirmen und Farbdruckern.

Farbmodus (Farbmodell)
Der Farbmodus gibt an, nach welchem Farbmodell die Farben eines digitalen Bildes aufgebaut sind (z. B. CMYK für den Vierfarb-Offsetdruck oder RGB für die Bildschirmdarstellung).

Farbprofil
Alle Geräte, die Farbe verarbeiten, können diese in gewissem Maß verfälschen. Jeder Scanner, Monitor oder Drucker hat seine eigene Farbcharakteristik, die sich zudem im Laufe der Zeit ändern kann. Farbprofile dienen dazu, die Farbeigenschaften eines Geräts zu beschreiben. Entweder liefert der Hersteller die Profile, oder der Nutzer erstellt mithilfe entsprechender Tools individuelle Farbprofile für seine Geräte. Aufgrund dieser Profile stimmt das Color-Management-System die einzelnen Komponenten aufeinander ab.

Farbtiefe
Bei der Farbdarstellung am Rechner bezeichnet die Farbtiefe die Anzahl der Speicherbits, die einer Grafikkarte oder einem -controller pro Bildpunkt für die Klassifizierung des Farbwerts in jeweils Rot, Grün und Blau zur Verfügung stehen. Mit 8 Bit lassen sich beispielsweise 256 Farbnuancen für jede der drei Grundfarben unterscheiden, aus denen sich insgesamt 16,7 Millionen Farbnuancen mischen lassen.

FOGRA
Die FOGRA (Forschungsgesellschaft Druck e.V.) ist eine deutsche Forschungsgesellschaft für Druck- und Reproduktionstechnik mit Sitz in München. Sie betreibt Forschung und Entwicklung für die Druckindustrie, erstellt Gutachten und setzt Forschungsergebnisse in die Praxis um.

Gautschen
Gautschen ist ein alter Buchdruckerbrauch, bei dem Schriftsetzer und Drucker nach Abschluss ihrer Lehrzeit und dem Eintritt in den Facharbeiterstand in einer humorvollen Zeremonie in eine mit Wasser gefüllte Bütte gesetzt und mit kaltem Wasser begossen werden. Diese symbolische Handlung soll ausdrücken, dass der Betreffende von den schlechten Gewohnheiten der Lehrzeit gereinigt wird und nun als vollwertiges Mitglied in die Gemeinschaft der Zunftgenossen aufgenommen ist. Eine Urkunde, der »Gautschbrief«, bescheinigt, dass der Jünger Gutenbergs sich der Prozedur des Gautschens unterzogen hat.

Gemeine
In der Fachsprache des Schriftsetzers bezeichnet der Begriff »Gemeine« die Kleinbuchstaben des Alphabets.

Goldener Schnitt
Ein in der Typografie und Buchgestaltung häufig verwendetes Teilungsverhältnis, das zur ästhetischen Platzierung von Elementen, wie etwa dem Satzspiegel, genutzt wird. Eine Strecke nach dem »Goldenen Schnitt« zu teilen bedeutet, sie so zu unterteilen, dass sich der kleinere Teil zum größeren verhält wie der größere zur gesamten Strecke. Typische Verhältnisse sind 3:5, 5:8, 8:13 oder 13:21.

Grammatur
Die Grammatur bezeichnet das Flächengewicht von Papier und wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) gemessen. Sie gibt das Gewicht eines Quadratmeters Papier an. Je höher die Grammatur, desto dicker und stabiler ist in der Regel das Papier.

Grauwert
Der Grauwert gibt den Anteil der Schwärzung eines bestimmten Grautons in einem Halbtonbild an. Er beschreibt die Helligkeitsstufe zwischen Weiß und Schwarz und bestimmt somit den visuellen Eindruck von Helligkeit oder Dunkelheit in einem Bild.

Greiferrand
Der Greiferrand ist eine schmale unbedruckte Fläche an einer Kante des Bogens, die auf Druckmaschinen benötigt wird, um den Papierbogen mit dem Greifer des Druckzylinders durch die Maschine zu führen. Daher ist der Druckbogen oft größer als das Endformat.

Groteskschrift 
Im 19. Jahrhundert wurden die ersten serifenlosen Schriften als »Grotesk« bezeichnet, da sie für die damalige Zeit ungewöhnlich und fremd wirkten. Der Begriff bezieht sich auf serifenlose Antiqua-Schriften. Heute ist der Ausdruck weitgehend durch den Begriff »Serifenlose« oder »Sans-Serif« ersetzt worden.

Gummituch
Das Gummituch ist eine elastische Gummidecke, bestehend aus mehreren Gewebeschichten und Zwischenlagen, die speziell für den Offsetdruck entwickelt wurde. Sie wird auf den Gummituchzylinder der Druckmaschine gespannt und überträgt das Druckbild von der Druckplatte auf das Papier oder den Bedruckstoff. Dieses indirekte Druckverfahren ist ein charakteristisches Merkmal des Offsetdrucks.

Haarlinien
werden in der Druckindustrie als Linien definiert, die keine feste Stärke haben und nur so dick sind wie der kleinste druckbare Punkt des Ausgabegeräts. In hochwertigen Digital- und Offsetdruckverfahren, bei denen oft mit sehr hohen Auflösungen (z. B. 2400 dpi oder mehr) gearbeitet wird, können Haarlinien problematisch sein. Das bedeutet, dass extrem dünne Linien, wie sie durch Haarlinien dargestellt werden, unter Umständen im Druck nicht sichtbar sind.
Um sicherzustellen, dass Linien im Druck gut sichtbar und korrekt abgebildet werden, sollte eine Mindestdicke von 0,1 mm eingehalten werden.

Halbunziale
Eine in der Spätantike (4. bis 8. Jahrhundert) gebräuchliche Schrift, die Elemente der Majuskel-schreibweise der Unziale mit solchen der Minuskel-kursiven (Betonung der Ober- und Unterlängen) verbindet.

Heißfolienprägung
Ein Hochdruckverfahren, bei dem mithilfe eines Messing-, Kupfer- oder Magnesiumklischees eine aus mehreren Schichten bestehende Heißprägefolie auf den Bedruckstoff aufgesiegelt wird. Dazu sind Temperaturen zwischen 100 und 200 Grad erforderlich. Häufig finden Metallicfarben (Gold und Silber) oder Emaillefarben (matt und im Vergleich zum Offset besonders deckend) Verwendung. Die Motive einer Heißfolienprägung sind nicht erhaben, lassen sich jedoch mit einer Blindprägung kombinieren.

Hexachrome
Ein spezielles Separationsverfahren der Firma Pantone für den Druck mit sechs Farben. Neben den üblichen Farben des Vierfarbendrucks (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) werden bei Hexachrome zusätzlich ein Grün- und ein Orangeton hinzugefügt, die als fünfte und sechste Farbe mitgedruckt werden. Dadurch wird der Farbraum des Vierfarbendrucks erweitert, und es können Farben gedruckt werden, die zuvor nicht möglich waren. Pantone gibt an, dass sich mit der Hexachrome-Separation und den entsprechenden Druckfarben 90 Prozent der Farben der Pantone-Skala wiedergeben lassen.

Hinting
Ein wichtiger Vorgang bei der Produktion einer Schrift ist das Hinzufügen von Hints für die Bildschirmdarstellung. Software unterstützt das sogenannte Hinting, indem sie mithilfe von Bildbearbeitungsmethoden repräsentative und wiederkehrende Buchstabenteile erkennt, beispielsweise Balken, Überhänge an Schriftlinien und Serifen. Für jedes erkannte Teil generiert die Software, entsprechend dem Schriftformat (PostScript oder TrueType), standardisierte Folgen von Hints zur optimierten Darstellung, die in sämtlichen Punktgrößen gleichmäßig wirken. Dadurch lässt sich die Lesbarkeit am Bildschirm deutlich verbessern.

HKS
Abkürzung für ein Farbmischsystem der Firmen H = Hostmann-Steinberg Druckfarben, K = Kast + Ehinger Druckfarben, und S = Schmincke & Co.
HKS hat sich als Standard für Volltonschmuckfarben in der Druckindustrie etabliert. Es gibt verschiedene Farbreihen: K für gestrichene Papiere, N für ungestrichene Papiere, E für Endlospapiere und Z für Zeitungspapiere. Für alle HKS-Produkte gilt: Gleiche Farbe = gleiche Nummer.

HTML (Hypertext Markup Language)
Eine SGML-Erweiterung, die die Einbindung von Bildern und die Verlinkung zu anderen HTML-Seiten ermöglicht. HTML ist das wichtigste Datenformat im Web.

HTTP (Hypertext Transfer Protocol)
Ein Protokoll, das den Austausch von HTML-Seiten zwischen World-Wide-Web-Servern und Clients (Browsern) über ein Netzwerk regelt.

Hyperlink
Ein anklickbarer Verweis auf eine Textpassage, ein Dokument oder eine Mediakomponente. Dabei spielt es keine Rolle, auf welchem Server die Dokumente gespeichert sind.

ICC (International Color Consortium) 
Wichtige Hersteller von PrePress-Produkten arbeiten in diesem Komitee unter der Federführung der Fogra (Deutsche Forschungsgemeinschaft für Druck- und Reproduktionstechnik e. V.) zusammen, um die Handhabung von Farbbildern und -profilen so zu standardisieren, dass Color Management unabhängig von Plattformen und Anwendungen realisiert werden kann.

Imprimatur (Druckfreigabe, Druckerlaubnis)
Lateinisch für »Es werde gedruckt«. Es handelt sich um die Bestätigung durch den Autor oder Besteller, dass der Korrekturabzug eines Druckbogens (gegebenenfalls nach Korrektur der angegebenen Fehler) druckreif ist und somit der Auflagendruck erfolgen kann.

Inch  
Ein Inch (Zoll) entspricht 2,54 Zentimetern.

Indirekte Druckverfahren
Bezeichnung für Druckverfahren, bei denen von der Druckform (Druckplatte) nicht direkt auf das zu bedruckende Material, sondern zunächst auf ein Zwischenmedium (z. B. Gummituch beim Offsetdruck) gedruckt wird. Von diesem Zwischenmedium wird dann die Druckfarbe auf den Bedruckstoff abgegeben.

Irisdruck  
Ein Farbdruckverfahren, bei dem mehrere Farben im Farbkasten nebeneinander liegen, auf den Farbwalzen ineinander verlaufen und die Druckform in Bahnen oder Streifen mehrfarbig einfärben.

ISO (International Organizations for Standardization) 
Ein internationales Normungsgremium, das Standardisierungsvorschläge ausarbeitet und Empfehlungen verabschiedet, die international beachtet werden und als Norm gelten können.

IT-8  
Eine Testvorlage, mit deren Hilfe viele Hersteller CMS-Scannerprofile erstellen. Das Profil entsteht, indem der Anwender diese Vorlage einliest und das Bild durch das CMS mit den digital gespeicherten Originaldaten vergleichen lässt. Das Farbmanagement errechnet daraus Korrekturwerte und ein Farbprofil, um auf diese Weise bei den folgenden Scans die Fehler des Eingabegeräts auszugleichen.

Java
Eine von der Firma Sun entwickelte, einfach zu bedienende Programmiersprache, die unabhängig vom verwendeten Computertyp ist. Interessant für jedermann ist Java insbesondere seitdem Java-Programme über die WWW-Sprache HTML aufgerufen werden können: Stößt der Browser auf einen entsprechenden Vermerk, lädt er automatisch die passende Java-Datei und führt sie aus. So lassen sich bewegliche oder sich selbst verändernde Webseiten und andere Anwendungen realisieren.

JavaScript
Eine Skriptsprache von Netscape, die wie Java im Browser interpretiert und ausgeführt wird.

JPEG (Joint Photographic Expert Group)
JPEG ist ein weit verbreitetes Komprimierungsverfahren für Pixelgrafiken. Die Bilder werden in Flächen von 8 mal 8 Pixeln zerlegt und mithilfe einer diskreten Kosinus-Transformation komprimiert. Die JPEG-Kompression erfolgt jedoch nicht verlustfrei. Je höher der Kompressionsgrad, desto mehr Bildinformationen gehen verloren. Um den Verlust an Informationen zu beschränken, sollten sämtliche Korrekturen im unkomprimierten Bild vorgenommen werden. Insbesondere ein mehrfaches Komprimieren und Dekomprimieren mit unterschiedlichen Kompressionsgraden kann schnell zu Bildern führen, denen es sowohl an Textur als auch an Farbe fehlt.

Kelvingrade
sind eine Maßeinheit für die Farbtemperatur. Sie sind ein wichtiger Faktor bei der Wahrnehmung und Bewertung von Druckvorlagen. Die Verwendung einer Lichtquelle mit einer spezifischen Farbtemperatur (z. B. 5000 K in der Druckindustrie) hilft, die Farbgenauigkeit zu optimieren und die Konsistenz in der Druckproduktion zu gewährleisten.

Klassizistische Antiqua
Eine Form der Antiqua, die im ausgehenden 18. Jahrhundert entstand und aus Kupferstecherschriften mit dünnen, übergangslos angesetzten, waagerechten Serifen abgeleitet ist. Beispiele sind Bodoni, Century und Walbaum.

Klebebindung
Ein Bindeverfahren für Broschüren. Der Inhalt wird im Bund einige Millimeter abgefräst und mit Heißleim zusammengefügt. Anschließend wird der Inhalt am Rücken in den Umschlag »eingehängt«.

Komplementärfarben
Ein Farbenpaar, das sich im Farbkreis gegenübersteht. Additiv gemischt ergibt es Weiß, während es subtraktiv gemischt Schwarz ergibt.

Kreuzbruchfalz
Eine Falzart, bei der jeder nachfolgende Bruch im rechten Winkel zu dem vorhergehenden erfolgt und mit diesem bei aufgeklapptem Bogen ein Kreuz bildet.

Lasur
Das Anlegen einer sehr verdünnten Farbe, die den Untergrund und somit auch andere eventuell vorher aufgetragene Farben noch durchscheinen lässt.

Laufrichtung
Die vorherrschende Faserrichtung im Papier, die durch den Fertigungsprozess in der Papiermaschine (Schmalbahn bzw. Breitbahn) bedingt ist. Wenn das Papier in der Laufrichtung gefalzt oder geschnitten wird, ist es weniger wahrscheinlich, dass es reißt oder knickt. Bei einer Falzung oder einem Schnitt quer zur Laufrichtung kann das Papier anfälliger für Beschädigungen sein, was die Druckqualität beeinträchtigen kann.
Insgesamt ist es wichtig, bei der Auswahl des Papiers und der Planung des Druckprozesses die Laufrichtung zu berücksichtigen, um die bestmögliche Druckqualität zu erzielen.

Leporellofalz (Zickzackfalz)
Eine Parallelbruchfalzart, bei der jeder Bruch in entgegengesetzter Richtung zum vorhergehenden gefalzt wird. Je nach Anzahl der Brüche entsteht eine Zickzackfalzung, die meist die gleiche Papierbreite hat.

Letterpress (Boston Style)
(Letterpress = englische Bezeichnung für Buchdruck)
Der Modebegriff »Letterpress« bzw. »Boston Style« und seine Charakteristika:
Nachdem die Buchdruck-/Letterpress-Technik fast in Vergessenheit geriet, erlebt sie heute als »Boston Style« eine Art Renaissance. Es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen dem alt-ehrwürdigen Buchdruck und dem modischen Letterpress: Der von der Druckmaschine auf das Auflagenpapier ausgeübte höhere mechanische Druck verformt das Papier stark. Dabei entsteht, gleichzeitig mit der Übertragung des Druckbildes, eine charakteristische Tiefprägung. Um diesen Effekt bewusst zu verstärken, wird oft auf hochvolumigen, dicken Materialien gedruckt. Durch die Prägung erzeugt man – im Gegensatz zum klassischen Buchdruck – ein haptisches Erlebnis; der Druck wird »fühlbar«. Früher galt dieser jetzt gewünschte Effekt allerdings als eine Unart des Buchdrucks.
Als Druckform dient meist eine Photopolymerplatte, die sich digital oder mit Film bebildern lässt. Somit können Inhalte leicht vom Computer übertragen werden. Bleilettern sind hierfür ungeeignet, da sie durch den höheren Anpressdruck Schaden nehmen können.

Linearschriften
Meist serifenlose Schriften, bei denen alle Striche dieselbe Breite aufweisen. Viele scheinbare Linearschriften (wie etwa die Futura) sind jedoch überarbeitet und weisen unterschiedliche Strichstärken auf.

Links (engl., dt. = Verknüpfungen, Verbindungen)
Links sind Verweise auf andere Stellen einer Datei oder auf andere Dateien, die der Anwender per Mausklick ansteuern kann. Im Gegensatz zum Hypertext-Verfahren fungieren Links im Web auf Wunsch auch als Verweise auf andere Rechner im Internet oder auf andere Internet-Dienste, etwa FTP zur Dateiübertragung.

Lithografie (Steindruck)
Bezeichnet ein Flachdruckverfahren, das Alois Senefelder Ende des 18. Jahrhunderts erfand und zunächst Steindruck hieß. Die Druckform wird aus Kalkschieferplatten erstellt, die feinporig sind und sowohl Wasser als auch Fett aufnehmen. Auf die glattgeschliffenen Oberflächen wird mittels fetthaltiger Tuschen oder Kreiden die Zeichnung aufgebracht. So entsteht fettsaurer Kalk, der wasserabstoßend wirkt. Durch das Ätzen mit Salpetersäure und das Behandeln mit Gummiarabicum werden die zeichnungsfreien Stellen wasseraufnehmend und fettabweisend, sodass beim Einfärben nur die Zeichnung Farbe annimmt. Der Druck erfolgt mit einer Handpresse, und für farbige Drucke werden bis zu 16 Steinplatten benötigt. Steindruck ist der direkte Vorläufer des heute am häufigsten eingesetzten Druckverfahrens, dem Offsetdruck.

LZW (Lempel Ziv Welch)
LZW ist ein im Jahr 1978 von Abraham Lempel und Jacob Ziv entwickelter Kompressionsalgorithmus. Er nutzt die Tatsache aus, dass sich Redundanzen überwiegend in sich wiederholenden Zeichenketten widerspiegeln. LZW ist ein verlustfreies Komprimierungsverfahren und findet hauptsächlich bei Grafikformaten Anwendung.

Majuskel
Eine nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für Großbuchstaben, die durch den Begriff »Versalien« ersetzt wurde.

Makulatur
Druckbogen, deren Beschaffenheit nicht den an sie gestellten Anforderungen genügen und daher nicht ausgeliefert werden dürfen.

Marginalien
In Büchern, Broschüren oder Zeitschriften sind Marginalien die am Rand der Seiten neben dem Satzspiegel angebrachten Bemerkungen, die als Zwischenüberschriften wirken sollen.

Mediävalziffern
sind Ziffern mit Ober- und Unterlängen. Sie werden häufig im Akzidenzsatz verwendet, da sie sich gut in das Schriftbild einfügen.

Megabyte
Ein Megabyte ist eine Maßeinheit der Digitaltechnik und der Informatik. Es entspricht 1.024 Kilobyte bzw. 1.048.576 Byte.

Minuskel
Eine ältere Bezeichnung für Kleinbuchstaben, die durch den Begriff »Gemeine« ersetzt wurde.

Moiré
ist ein störendes, regelmäßiges Muster in Bildern, die mittels Rasterpunkten wiedergegeben werden. Es entsteht durch die Überlagerung zweier oder mehrerer enger, leicht gegeneinander verschobener Rastermuster. Ein Beispiel sind Rasterreproduktionen von Vorlagen, die selbst bereits ein Raster aufweisen und deshalb »entrastert« werden müssen, um die Bildung eines Moirés zu verhindern.

MultipleMaster-Schriften (MM-Fonts)
Das MultipleMaster-Format ist eine Erweiterung des PostScript-Formats um sogenannte Design-Achsen. Die Grundidee besteht darin, eine stufenlose Interpolation zwischen zwei Master-Designs zu ermöglichen, wie zwischen fett und leicht, schmal und breit oder ungewöhnlicher, von mit Serifen zu serifenlos.

Nagelprobe
Manuell-mechanische Prüfung der Farbtrocknung: Mit dem Fingernagel wird über eine bedruckte Fläche gestrichen. Die Druckfarbe einer »nagelhart« getrockneten Farbschicht darf danach nicht beschädigt sein.

Nass-in-Nass-Druck
Offsetdruck: Der unmittelbar hintereinander erfolgende Druck mit zwei oder mehr Farben, wobei die Druckelemente übereinanderdrucken, ohne dass zwischen dem ersten und dem nächsten Abdruck eine vollständige Trocknung der Farben erfolgt (z. B. bei Vierfarb-Offsetdruckmaschinen).

Newtonsche Ringe
Ringartige Gebilde in den Spektralfarben, die durch die Interferenz von Licht in dünnen Luftschichten zwischen eng anliegenden durchsichtigen Folien oder Glasscheiben entstehen. Sie treten unter anderem bei zwischen zwei Glasscheiben eingefassten Farbfilmen auf und können beim Scannen von Durchsichtsvorlagen Probleme verursachen.

Nummerierwerk
Ein Gerät, mit dem fortlaufend nummeriert werden kann und das gegebenenfalls als Modul direkt in einen laufenden Produktionsprozess integriert ist. Die Ziffernkränze für jede Stelle einer Nummer werden durch mechanische Einwirkung (Druck auf einen »Plunger«) um eine Ziffer weiterbewegt.

Nutzen
Bezeichnet die Anzahl der Exemplare eines Druckprodukts, die sich auf einem Druckbogen befinden.

Oberlängen
Bezeichnen die Teile der Buchstaben des kleinen Alphabets, die über die Mittellänge hinausragen, wie zum Beispiel die oberen Teile bei den Buchstaben b, h und k.

OCR / ICR
(Optical Character Recognition / Intelligent Character Recognition)
(dt. = optische Zeichenerkennung / intelligente Zeichenerkennung):
Automatische Texterkennung. Diese Technik wird von Programmen verwendet, die in der Lage sind, gescannte Texte, die im Computer lediglich als Pixelmuster vorliegen, wieder in editierbaren ASCII-Text umzuwandeln.

Offsetdruck
Flachdruckverfahren, bei dem die Druckfarbe von der Flachdruckform auf einen Übertragkörper (z. B. einen mit Drucktuch bespannten Zylinder) und von dort auf den Bedruckstoff (z. B. Papier) übertragen wird (indirekter Flachdruck). Der Offsetdruck ist das heute am häufigsten eingesetzte Druckverfahren.

One-pass- / SingIe-pass-Technik
Verfahren, bei dem Scanner die drei RGB-Grundfarben (Rot, Grün, Blau) in einem einzigen Abtastdurchgang erfassen.

Opazität
Maßeinheit für die Undurchsichtigkeit von Papier. Opazität ist der Gegensatz zur Transparenz und spielt eine wichtige Rolle beim zweiseitigen Druck, insbesondere im Zusammenhang mit dem Durchscheinen des Druckbildes von einer Seite auf die andere.

OpenGL (Open Graphics Library)
Diese plattformübergreifende Programmierschnittstelle ermöglicht es, das Rendering und die Bilddarstellung in Programmen und auf Grafikkarten zu optimieren. Ursprünglich wurde sie von dem Unternehmen Silicon Graphics entwickelt, das Lizenzen für sie an andere Hersteller, darunter auch Microsoft, vergibt. OpenGL besteht aus mehreren hundert Funktionen für 2D- und 3D-Objekte, mit deren Hilfe Arbeitsschritte wie Modelling, Smooth Shading oder Texture Mapping ausgeführt werden können.

OpenType
OpenType® ist ein plattformübergreifendes Format für Schriftartendateien, das von Adobe in Zusammenarbeit mit Microsoft entwickelt wurde. Die zwei größten Vorteile des OpenType-Formats liegen in seiner plattformübergreifenden Kompatibilität: Eine Schriftartendatei funktioniert sowohl auf Macintosh- als auch auf Windows-Computern.
Das OpenType-Format ist eine Erweiterung des TrueType-Formats SFNT und unterstützt auch Adobe® PostScript®-Schriftarten sowie neue typografische Funktionen. OpenType-Schriftarten mit PostScript-Daten haben die Dateierweiterung .otf, während OpenType-Schriftarten auf der Grundlage von TrueType-Schriftarten die Erweiterung .ttf besitzen.

Paginierung
ist die fortlaufenden Nummerierung der Seiten eines Dokuments oder Werkes. Dies ist ein wichtiger Aspekt des Layouts und der Präsentation von Druckerzeugnissen wie Büchern, Zeitschriften, Berichten und wissenschaftlichen Arbeiten. Die Paginierung hilft den Lesern, sich im Text zu orientieren, auf spezifische Informationen zuzugreifen und Verweise zwischen Seiten leichter zu finden.

Pantone
Das Pantone-Farbsystem ist ein Standard für Vollton- und Schmuckfarben, der von der amerikanischen Firma Pantone Inc. entwickelt wurde. Das Unternehmen produziert Farbfächer, die es Designern und Druckern ermöglichen, spezifische Farben auszuwählen und zu kommunizieren. Pantone liefert Standardfarbwerte für Softwarehersteller und bietet entsprechende Druckfarben an, die eine konsistente Farbwiedergabe gewährleisten.
Neben den traditionellen Volltonfarben bietet Pantone auch Farbfächer für Prozessfarben an. Diese ermöglichen die Simulation von Schmuckfarben durch den Einsatz des Vierfarbdrucks (CMYK). Das Pantone-System ist in den USA weit verbreitet und gewinnt auch in Europa zunehmend an Bedeutung, insbesondere in der Grafik- und Druckindustrie, wo präzise Farbkommunikation entscheidend ist.

Papier
ist ein flächiger Werkstoff, der hauptsächlich aus Fasern, meist pflanzlicher Herkunft, besteht. Es wird durch das Entwässern einer Faseraufschwemmung auf einem Sieb gebildet. Das dabei entstehende Faserfilz wird anschließend verdichtet und getrocknet.
Heutzutage wird Papier in der Regel aus Zellstoff oder Holzstoff (Holzschliff) hergestellt. Auch wiederverwertetes Papier in Form von Altpapier stellt eine wichtige Rohstoffquelle in Europa dar.
Je nach flächenbezogener Masse (umgangssprachlich Flächengewicht) wird zwischen Papier, Karton und Pappe unterschieden. Aufgrund der Vielzahl an Rohstoffen, Fertigungsprozessen, Verarbeitungsmethoden und Verwendungsmöglichkeiten existieren etwa 3.000 verschiedene Papiersorten (Quelle: Wikipedia).

Papier – DIN-Formate
sind genormte Papiergrößen, die insbesondere im Geschäfts- und Behördenverkehr verwendet werden. Die Struktur dieser Formate basiert auf dem Prinzip, dass das nächstkleinere DIN-Format entsteht, indem die längere Seite des Ausgangsformats halbiert wird.
Es gibt vier Reihen von DIN-Formaten:
A-Reihe (nach ISO und DIN)
B-Reihe (nach DIN)
C-Reihe (nach DIN)
D-Reihe (weniger gebräuchlich)
Jede dieser Reihen ist in elf Klassen unterteilt, die von 0 bis 10 durchnummeriert sind und nach absteigender Größe geordnet werden. Typischerweise wird für einen Inhalt im A-Format ein Briefumschlag des entsprechenden C-Formats gewählt, der wiederum in einem Umschlag der B-Reihe Platz findet.
Die Höchstmaße für Briefsendungen im Postverkehr orientieren sich an der B-Reihe, um eine optimale Zustellung zu gewährleisten.
Das DIN-Format A0 hat die Größe von 841 x 1.189 mm und entspricht einem Quadratmeter. Es hat ein Seitenverhältnis von etwa 1:√2 (oder 1:1,414), was zu den spezifischen Eigenschaften der DIN-Formate beiträgt.

DIN A Formate:

DIN A0841 x 1.189 mm
DIN A1594 x 841 mm
DIN A2420 x 594 mm
DIN A3420 x 297 mm
DIN A4210 x 297 mm
DIN A5148 x 210 mm
DIN A6105 x 148 mm
DIN A774 x 105 mm
DIN A852 x 74 mm


Papiergewicht 


Angabe in Gramm je Bogen (ca.)

 

A0

A1

A2

A3

A4

A5

A6
30 g/qm30 g15 g7,5 g3,7 g1,4 g0,7 g0,3 g
60 g/qm60 g30 g15 g7,5 g3,8 g1,9 g1 g
70 g/qm70 g35 g17,5 g8,8 g4,4 g2,2 g1,1 g
80 g/qm80 g40 g20 g10 g5 g2,5 g1,3 g
90 g/qm90 g45 g22,5 g11,3 g5,7 g2,9 g1,5 g
100 g/qm100 g50 g25 g12,5 g6,3 g3,2 g1,6 g
110 g/qm110 g55 g27,5 g13,8 g6,9 g3,4 g1,7 g
115 g/qm115 g57,5 g28,8 g14,4 g7,2 g3,6 g1,8 g
135 g/qm135 g67,5 g33,8 g16,9 g8,5 g4,3 g2,1 g
150 g/qm150 g75 g37,5 g18,8 g9,4 g4,7 g2,3 g
170 g/qm170 g85 g42,5 g21,3 g10,7 g5,4 g2,7 g
220 g/qm220 g110 g55 g27,5 g13,8 g6,9 g3,5 g
250 g/qm250 g125 g62,5 g31,3 g15,7 g7,9 g4 g
280 g/qm280 g140 g70 g35 g17,5 g8,8 g4,4 g
300 g/qm300 g150 g75 g37,5 g18,8 g9,4 g4,7 g
350 g/qm350 g175 g87,5 g43,8 g21,9 g11 g5,5 g
500 g/qm500 g250 g125 g62,5 g31,3 g15,7 g7,9 g

Wenn Sie das Gewicht einer bestimmten Menge Papier berechnen wollen, kann folgende Formel verwendet werden:
Gewicht = Papiergröße in m² × Anzahl der Bögen × Grammatur
Ein Beispiel für 500 Blatt A4-Papier mit einer Grammatur von 80 g/m²: Die Größe eines A4-Blattes beträgt 210 mm × 297 mm, was umgerechnet 0,210 m × 0,297 m ergibt. Die Fläche eines A4-Blattes ist dann: 0,210 m × 0,297 m = 0,06237 m². Nun multiplizieren Sie die Fläche mit der Anzahl der Blätter und der Grammatur: 0,06237 m²/Blatt × 500 Blätter × 80 g/m² = 2.494,8 g. Das Gesamtgewicht der 500 Blatt A4-Papier mit einer Grammatur von 80 g/m² ist also ungefähr 2.495 Gramm oder rund 2,495 Kilogramm.

Passkreuze
Definition: Passkreuze sind zwei feine Linien, die rechtwinklig zueinander angeordnet sind und jeweils etwa einen Zentimeter lang sind. Sie werden auf der Vorlage angebracht und dienen dazu, die Position von Deckern (z. B. bei Druck- oder Montageprozessen) genau auszurichten.
Funktion: Durch das Nachziehen der Passkreuze auf den darüberliegenden Deckern kann die ursprüngliche Position auf der Vorlage immer wieder präzise eingestellt werden, selbst wenn der Decker abgenommen oder verrutscht ist. Dies gewährleistet eine hohe Genauigkeit und Konsistenz bei der Verarbeitung.

PDF 

(Portable Dokument Format)

Definition: PDF ist ein Dateiformat, das zur Anzeige und Ausgabe von Dokumenten dient. Es ermöglicht die originalgetreue Wiedergabe von Inhalten unabhängig vom ursprünglichen Anwendungsprogramm, Betriebssystem oder Hardwareplattform.
Herkunft: Das PDF-Format basiert größtenteils auf der Seitenbeschreibungssprache PostScript. Um die Komplexität des Formats zu reduzieren, wurden programmieraufwendige Teile von PostScript, wie die Generierung von Schleifen und Bedingungen, entfernt.
Funktionalitäten: PDF-Dateien unterstützen nicht nur die statische Darstellung von Dokumenten, sondern enthalten auch interaktive Elemente wie Schaltflächen (Hyperlinks) sowie Video- und Audiofilter. Mit dem kostenlosen Programm Acrobat Reader können PDF-Dateien auf nahezu jeder Plattform geöffnet und ausgedruckt werden.
PDF/X-Norm: PDF bietet viele Funktionen, die über die Anforderungen der Druckvorstufe hinausgehen. Um die digitale Weitergabe von Druckvorlagen zu standardisieren, wurde die PDF/X-Norm entwickelt.

PDF/X
Definition: PDF/X (das „X“ steht für eXchange) ist eine auf dem PDF-Format basierende ISO-Norm für die Übermittlung digitaler Druckvorlagen.
Ziel: Eine PDF/X-Datei soll alle Informationen enthalten, die für die qualitativ hochwertige Ausgabe einer digitalen Druckvorlage erforderlich sind. Der Empfänger einer PDF/X-Datei muss diese ohne zusätzliche Anweisungen oder Rückfragen beim Erzeuger weiterverarbeiten können.
Anforderungen: Die Datei muss alle Schriften und Bilder im korrekten Farbmodus und in Hochauflösung enthalten.
Referenzen auf externe Ressourcen sind nicht erlaubt. Es sind alle Elemente verboten, die bei der Belichtung unerwünscht sind. Seitengeometrie und Überfüllungsschlüssel müssen definiert sein.

Piezo-Technik 

Die Piezo-Technik ist eine von Epson entwickelte Tintenstrahldrucktechnologie, die mit winzigen Kristallen in jeder einzelnen Düse arbeitet. Durch das Anlegen einer elektrischen Spannung verformt sich der Kristall: Wenn er sich ausdehnt, wird Tinte auf das Papier geschleudert; zieht er sich wieder zusammen, wird Tinte aus dem Vorratsbehälter angesogen.

Pixel 

Ein Pixel (picture element)
 ist die kleinste quadratische Flächeneinheit eines auf Pixel basierenden digitalen Bildes. Pixelgrafiken (Bitmaps) verwenden zur Darstellung des Bildes ein Gitter oder Raster aus kleinen quadratischen Punkten, die als Pixel bezeichnet werden. Jedes Pixel hat eine bestimmte Position und einen spezifischen Farbwert. Pixelbilder sind von der Auflösung abhängig, im Gegensatz zu Vektorgrafiken. Zu den pixelbasierten Dateiformaten gehören beispielsweise TIFF und JPEG.

Plattenkopie

Der umgangssprachliche Ausdruck »Plattenkopie« bezieht sich auf die fotomechanische Herstellung von Druckplatten für den Offsetdruck. Bei diesem Verfahren wird eine Vorlage durch fotografische Techniken auf eine lichtempfindliche Schicht übertragen, um eine Druckplatte zu erzeugen, die dann im Offsetdruckprozess verwendet wird.

PostScript
ist eine Programmier- und Seitenbeschreibungssprache, die von Charles Geschke und John Warnock in ihrem Unternehmen Adobe Systems entwickelt wurde. Sie legt das Layout einer Seite fest, einschließlich der exakten Position von Seitenobjekten wie Rasterbildern, Grafiken und Texten. PostScript fungiert auch als Drucker- bzw. Belichterkontrollsprache und bietet eine Vielzahl von Befehlen zur Steuerung von Ausgabegeräten. Durch die Fähigkeit, komplexe grafische Anweisungen zu verarbeiten, ist PostScript ein fundamentales Element in der Druckvorstufe und ermöglicht die hochpräzise Reproduktion von Dokumenten.

PPD-Datei 
(PostScript Printer Description)

ist eine Textdatei, die den Funktionsumfang eines Ausgabegeräts, das einen PostScript-Interpreter verwendet, beschreibt. Sie enthält spezifische Informationen zu Merkmalen und Funktionen des Druckers, wie zum Beispiel:
Seitenformate: Unterstützte Papiergrößen und -formate.
Papier- und Filmhandhabung: Möglichkeiten zur Verwendung verschiedener Papierarten und -formate sowie die Handhabung von Film.
Speichergröße: Verfügbare Speicherkapazitäten des Druckers.
Schriftverfügbarkeit: Informationen über die installierten und unterstützten Schriftarten.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Drucker den gleichen Funktionsumfang besitzen. Selbst Drucker mit ähnlichen Funktionen können diese unterschiedlich ansprechen. Die in der PPD-Datei enthaltenen Informationen sind entscheidend für die korrekte Konfiguration und Nutzung der Funktionen des jeweiligen Ausgabegerät

PPI (Pixel Per Inch, dt. = Pixel pro Zoll)

beschreibt die Anzahl der Pixel, die pro Zoll (2,54 cm) auf einem digitalen Bild oder in einer digitalen Datei angezeigt werden. Dieser Begriff wird häufig in der Grafik- und Drucktechnik verwendet und spielt eine entscheidende Rolle für die Bildqualität.
Scanner und Digitalkameras: Bei Scannern und Digitalkameras gibt PPI an, wie viele Pixel pro Zoll erfasst werden. Ein höherer PPI-Wert bedeutet in der Regel eine höhere Bildauflösung und damit eine detailliertere und schärfere Darstellung.
Druckqualität: PPI ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die Druckqualität von Bildern geht. Ein Bild mit höherem PPI kann schärfer und klarer gedruckt werden, während ein Bild mit niedrigem PPI möglicherweise unscharf oder pixelig erscheint, insbesondere bei größeren Druckformaten.

Preflighting
bezeichnet den softwareseitigen Prozess zur Überprüfung von Druckdaten vor der eigentlichen Druckausgabe. Er simuliert den Ausgabeprozess, indem er die Ausgabedatei analysiert und potenzielle Probleme identifiziert, bevor das Dokument an den Drucker oder Belichter gesendet wird.
Software-RIP: Anstelle eines Hardware-RIPs, das in einem Drucker oder Belichter verwendet wird, übernimmt ein Software-RIP die Verarbeitung der Datei und bereitet sie für die Monitoranzeige auf. Dies ermöglicht es, Fehler wie falsche Farbprofile, fehlende Schriften, unzureichende Auflösung oder andere Probleme zu erkennen.
Effizienz: Durch Preflighting können Probleme identifiziert und behoben werden, ohne dass teures Ausgabematerial verbraucht wird, was Zeit und Kosten spart.
PDF-Format: In der heutigen Zeit findet der Preflighting-Prozess nahezu ausschließlich im Kontext von PDF-Dateien statt, da dieses Format weit verbreitet und für den Druck optimiert ist. Viele moderne Design- und Layout-Softwarelösungen bieten integrierte Preflighting-Funktionen, die sicherstellen, dass die Druckdaten vor der Auslieferung an den Druckdienstleister korrekt und druckbereit sind.

Punkt 
ist ein typografisches Längenmaß, das in der Druck- und Schriftgestaltung verwendet wird. Die Abkürzung für Punkt ist das kleine »p« oder ein hochgestellter Punkt.
Didot-Punkt (alt): 0,376 mm
Didot-Punkt (neu): 0,375 mm
DTP-Point: 0,353 mm
Pica-Point: 0,3527 mm

PUR-Kleber

steht für Polyurethan-Klebstoff und ist ein hochentwickelter Klebstoff, der häufig in der Klebebindung von Druckprodukten eingesetzt wird.

RAL Farbpalette
Die RAL Farbpalette ist ein standardisiertes Farbsystem, das hauptsächlich für Lack- und Beschichtungsfarben verwendet wird. Sie wurde entwickelt, um eine einheitliche Kommunikation und Identifikation von Farben in der Industrie zu gewährleisten.
Lackfarben: Die RAL Farbpalette wird überwiegend für Lackfarben genutzt, was sie zu einem wichtigen Referenzsystem für Hersteller und Anwender in der Lack- und Beschichtungsindustrie macht.
Übersetzung für Druckverfahren:
Offset-/Digitaldruck: Farbangaben, die in RAL gemacht werden, können nicht direkt verwendet werden. Stattdessen müssen diese Farben in HKS- oder Pantonefarbtöne übersetzt oder nach dem CMYK-Farbmodell umgewandelt werden. Dabei sind gewisse Farbabweichungen unvermeidlich.
Siebdruck: Im Siebdruck ist eine flexiblere Anwendung möglich, da je nach Drucksubstrat (z. B. Papier, Textil) sowohl HKS/Pantone als auch RAL-Farben angegeben werden können.
Farbabweichungen sind häufig, da die verschiedenen Druckverfahren und -medien unterschiedlich auf Farben reagieren können. Daher ist es wichtig, eine Farbkarte zur Hand zu haben, um die tatsächliche Farbe vor dem Druck zu überprüfen.
Die RAL Farbpalette bietet eine wertvolle Grundlage für die Auswahl und Kommunikation von Farben, insbesondere in der Lackindustrie. Für den Druck müssen jedoch geeignete Übersetzungen oder Anpassungen vorgenommen werden, um die gewünschten Farbergebnisse zu erzielen.

Rasterfrequenz (Rasterweite)
bezeichnet die Feinheit eines Rasters, das beim Druck verwendet wird, und ist ein entscheidendes Maß für die Qualität der Druckerzeugnisse auf verschiedenen Papiersorten. Rasterfrequenz wird in Linien pro Zentimeter (l/cm) oder in Amerika in lines per inch (lpi) angegeben. Die Wahl der Einheit hängt vom geografischen Markt ab. Eine höhere Rasterfrequenz bedeutet eine feinere Rasterung, was zu detaillierteren und qualitativ hochwertigeren Druckergebnissen führt.
Feine Raster mit hohen Frequenzen (zum Beispiel 60 oder 80 Linien pro Zentimeter) erfordern für den Druck gestrichene Papiere (z. B. Kunstdruckpapier), da diese Papiere eine glatte Oberfläche bieten, die notwendig ist, um die feinen Details des Rasters präzise wiederzugeben.
Grobe Raster mit niedrigen Frequenzen (z. B. 30 Linien pro Zentimeter) können hingegen auch auf ungestrichenen Papiersorten gut gedruckt werden, da hier die Anforderung an die Oberfläche weniger streng ist.
Beispiel: Ein 60er Raster (Rasterfrequenz 60 Linien pro Zentimeter) bedeutet, dass es in einem Quadratmeter 60 Linien in der Höhe und 60 Linien in der Breite gibt. Dies ergibt insgesamt 3.600 Rasterzellen pro Quadratzentimeter (60 x 60 = 3.600).
Die Wahl der Rasterfrequenz ist entscheidend für die Druckqualität. Druckerzeugnisse mit höheren Frequenzen erfordern eine sorgfältige Auswahl des Papiers, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Daher sollte beim Druckprozess immer sowohl die Rasterfrequenz als auch die Beschaffenheit des Papiers berücksichtigt werden.

Rasterpunktform
bezieht sich auf die Form der einzelnen Punkte, die beim Drucken verwendet werden. Diese Punkte sind entscheidend für die Druckqualität und das Aussehen des gedruckten Bildes.
Beispiele für Rasterpunktformen:
Punkt: Die häufigste Form. Runde Rasterpunkte sorgen für eine gleichmäßige Farbverteilung.
Ellipse: Diese Form kann verwendet werden, um verschiedene Effekte oder Dichten zu erzeugen.
Die Form der Rasterpunkte beeinflusst, wie Farben und Grautöne im Druck erscheinen. Unterschiedliche Druckverfahren benötigen unterschiedliche Formen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Die Wahl der Rasterpunktform hängt auch vom verwendeten Papier ab, um die Druckqualität zu optimieren.

Rastertonwert
bezeichnet den Anteil der bedruckten Fläche in Prozent. Er ist ein wichtiger Begriff in der Drucktechnik und hilft dabei, die Intensität oder Dichte einer Farbe in einem Rasterdruckbild zu quantifizieren.

Rasterwinkel 
bezeichnet die Lage der Rasterelemente in Bezug auf die Bildachse und ist ein wichtiger Aspekt in der Drucktechnik.
Der Rasterwinkel gibt an, unter welchem Winkel die Rasterpunkte einer Farbe im Verhältnis zur Bildachse angeordnet sind. Diese Anordnung ist entscheidend, um Moiré-Effekte zu vermeiden, die durch die Überlagerung von Rastermustern entstehen können.
Nach der Norm DIN 16547 sind die Rasterwinkel für die verschiedenen Druckfarben wie folgt festgelegt: Cyan (C): 75°, Magenta (M): 15°, Yellow (Y): 0°, Black (K): 45°
Bei der Erstellung von Druckvorlagen werden diese Winkel berücksichtigt, um sicherzustellen, dass die Rasterpunkte der verschiedenen Farben nicht parallel oder in ähnlichen Winkeln angeordnet sind. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Moiré-Mustern verringert und eine bessere Farbdarstellung erzielt.

Rauschen
Bei der Digitalisierung von Bildern mit Scannern oder mit Hilfe digitaler Kameras kommt es in besonders dunklen Bildbereichen zu farbigen Pixelmustern. Dieses sogenannte Rauschen entsteht durch fehlendes Licht, denn das unbeleuchtete CCD gibt eine Hintergrundladung ab, die sich als Farbpunkte bemerkbar macht.

Registersystem (Pass System)
Das Registersystem, beginnend vom Einteilungsbogen über die Montagefolie und Druckplatte bis zur Druckmaschine, dient dazu, beim Einrichten der Auflage schnell einen genauen Passer zu erreichen. Der Passer bezeichnet das standgerechte Drucken mehrerer Druckformen aufeinander. Dabei werden mit Hilfe einer Registerstanze Passlöcher gestanzt, die in Verbindung mit Passstiften die exakte Lage der Folie bei der Montage der Filme, der Belichtung der Druckplatte und dem Einspannen der Platte auf dem Plattenzylinder der Druckmaschine garantieren.

Reproduktion
bezeichnet die Wiedergabe und Vervielfältigung von zweidimensionalen (flächigen) Vorlagen mithilfe manueller, fotografischer oder drucktechnischer Verfahren.

RGB vs. CMYK
Die Abkürzung RGB steht für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Es handelt sich hierbei um ein additives Farbmodell, denn die wahrgenommenen Farben entstehen durch schrittweises Addieren weiterer Farben. Der RGB-Farbraum wird überall dort verwendet, wo die Farbwahrnehmung durch Licht erzeugt wird, zum Beispiel bei Farben am Handy-Bildschirm, Fernseher oder in der Digitalkamera. Je mehr Farbe im RGB-Farbraum eingesetzt wird, desto heller wird das Bild.
Im Gegensatz dazu wird das Bild dunkler, je mehr Farbe im subtraktiven CMYK-Farbraum beim Drucken verwendet wird. Dieses Farbmodell befasst sich mit Körperfarben. Diese Objekte strahlen selbst kein Licht aus, sondern reflektieren es. Dabei ergeben die Körperfarben Cyan (C), Magenta (M) und Yellow (Y) theoretisch Schwarz. Da sie jedoch nur ein unreines Schwarz wiedergeben, wird Schwarz (K) hinzugefügt, um eine bessere Farbtiefe und Schärfe zu erzielen.
Aus den oben genannten physikalischen Gründen ist das Drucken im RGB-Farbraum nicht möglich. Daher erfolgt zwangsläufig eine Umwandlung in den CMYK-Farbraum, bei der es durch den geringeren Farbumfang dieses Farbraumes zu Farbabweichungen kommen kann. Um diese Abweichungen möglichst gering zu halten, ist es wichtig, die Farben vor dem Drucken mit einem zur Ausgabe passenden Farbprofil umzuwandeln.

Ries
Ein Ries ist eine nicht exakt definierte Mengen- bzw. Verpackungseinheit für Papier- oder Kartonbogen. Je nach Dicke oder Masse pro Flächeneinheit des Papiers zählt man 100, 250 oder 500 Bogen zu einem Ries.

RIP (Raster Image Processor)
ist eine spezielle Hardware oder eine Kombination aus Hardware und Software, die Daten einer höheren Seitenbeschreibungssprache, wie z. B. PostScript oder PDF, in eine Rastergrafik umwandelt, die dann belichtet oder gedruckt werden kann.

Rollendruck
bezeichnet den Auflagendruck mit Maschinen, die eine von einer Rolle abwickelnde Bahn (z. B. Papierbahn) bedrucken. Die bedruckte Bahn kann entweder wieder zu einer Rolle aufgewickelt oder in der Druckmaschine zu Bögen geschnitten werden.

Rotationsdruck
ist ein Druckprinzip, bei dem Druckform oder Druckformträger und Gegendruck auf rotierenden Zylindern gegeneinander arbeiten (Druckprinzip: Zylinder gegen Zylinder). Dabei wird zwischen Bogen- und Rollenrotationsdruck unterschieden.

Rückstichbroschur
ist eine Broschurenart, bei der ein Bogen oder mehrere ineinandergesteckte Bogen, mit oder ohne Umschlag, durch den Rücken mit Draht oder Faden geheftet werden.

Satinierung (Satinage)
ist ein Verfahren bei der Papierherstellung, durch das die noch raue Oberfläche von Papier mit Wärme und Druck zwischen Walzen geglättet wird. Ziel der Satinage ist die Steigerung der Glätte und des Glanzgrades des Papiers, um hochwertigere Druckqualitäten erzielen zu können. 

Scanauflösung
Feinheit der Auflösung beim Scannen von analogen Bildvorlagen Formel: Auflösung (in dpi) = Druckrasterweite (l/cm) x 2 (Qualitätsfaktor) x Vergrößerungsfaktor x 2,54 (bei Umrechnung von cm in inch)

Schmalbahn (SB)
Bezeichnung, aus der die Laufrichtung der Papierfasern eines Plattes oder Bogens hervorgeht. Ihre kürzere (schmalere) Kante ist aus der Breite der Papierbahn der Papiermaschine geschnitten worden, die Papierfasern liegen parallel zur längeren Seite des Bogens (siehe auch Breitbahn BB).

Schnelltrennsatz (SD-Satz)
Formularsatz aus zwei und mehr Blättern, die leicht trennbar miteinander verbunden sind. Bei diesem Formularsatz werden Erstblatt und Kopien von einem dünnen Spezialleim gehalten (Selbsttrennverleimung). Da fast immer selbstdurchschreibende Farbreaktionspapiere (SD-Papiere) zum Einsatz kommen, wird der Schnelltrennsatz oft auch als SD-Satz betzeichnet. Mehrere SD-Sätze können zu einem SD-Block zusammengefasst werden. Als Druchschreibeschutz empfiehlt sich dann ein Einlegekarton.

Schnittmarken
oder auch Formatmarken sind kleine Striche, die sich auf dem unbeschnittenen Druckbogen befinden und das Endformat der Drucksache markieren. Anhand dieser Markierung erkennt der Buchbinder wo der Bogen geschnitten werden muss. Sie sollten 3 mm Abstand zum Endformat haben, um nicht ungewollt innerhalb des beschnittenen Druckbildes zu erscheinen. Automatisch zugefügte Schnitt- bzw. Formatmarken werden von Ausschießprogrammen erkannt und verarbeitet. 

Schöndruck
Bezeichnung für das erstmalige Bedrucken des Bedruckstoffes bei zweiseitigem Druck (siehe Widerdruck).

Schriftfamilie
Gesamtheit aller von einer Druckschrift geschnittenen und hergestellten Schriftschnitte.

Schriftlinie
ist die durch die untere Grenze der Mittellänge der Druckschriften gebildete imaginäre Linie.

Schriftschnitt
ist eine Gruppe innerhalb einer Schriftfamilie (z. B. Garamond-Antiqua), die sich von den anderen durch die Dicke der Striche, die Breite der Buchstaben oder die Schrägstellung der Schriftzeichen unterscheidet.

Schwarzaufbau
gibt an, wie die Farbe Schwarz innerhalb des Vierfarbsatzes eingesetzt wird. Der schwarze Farbauszug hat unterschiedliche Aufgaben. So dient er zum einen dazu, sowohl die Detailzeichnung als auch den Kontrast in den dunklen Bereichen zu verbessern. Da hierfür nur relativ wenig Schwarz erforderlich ist, spricht man von kurzem Schwarz oder auch Skelettschwarz. Zum anderen lässt sich Schwarz auch nutzen, um einen bestimmten Teil der Farben CMY zu ersetzen und so die Farbmenge im Druck zu reduzieren. In diesem Zusammenhang spricht man von langem Schwarz.

SD-Papiere
Abkürzung für selbstdurchschreibende Farbreaktionspapiere. Sie werden zur Herstellung von Formularsätzen, die ohne Verwendung von Kohlepapier durchschreiben, benötigt. Die Durchschrift entsteht infolge von Druckeinwirkung bei der manuellen oder mechanischen Beschriftung, die chemische Farbreaktionen auslöst im Zusammenwirken zweier Beschichtungen, die vorder- bzw. rückseitig aufgebracht sind (siehe Schnelltrennsatz).

Serifen
sind Endstriche der Antiqua-Buchstaben, z.B. als Abschluss der Grundstriche zur Schriftlinie hin.

Serifenlose Schriften
sind aus der Antiqua entwickelte Schriften, oft mit linearem Strich, die keine Serifen aufweisen

Spitzlichter
sind in der Fotografie extrem helle Reflexionspunkte auf  hochglänzenden Oberflächen, welche – unter Umständen aufgrund zu starker Ausleuchtung – sehr wenige oder gar keine Bilddetails enthalten.

Subtraktives Farbsystem
Farbsystem auf der lichtabsorbierenden Eigenschaft von Farbe auf Papier basierend (z. B.: CMYK = C-Cyan, M-Magenta, Y-Yellow, K-Schwarz). Theoretisch ergibt die Mischung (der Übereinanderdruck) von 100% Cyan, 100% Magenta und 100% Yellow Schwarz. Da keine Druckfarbe vollkommen rein ist, ergeben diese drei Farben ein schmutziges Braun und müssen mit schwarzer Druckfarbe (K) gemischt werden, um echtes Schwarz zu erzeugen (vgl. additives Farbsystem).

Tiefe
Bezeichnung für die Schwarzform eines Vierfarbdrucks (CMYK). Es handelt sich im wesentlichen um die Bildteile der dunklen Tonwerte, die mit schwarzer Druckfarbe (K) erzielt werden.

TIFF (Tagged Image File Format)
TIFF ist ein 1986 von den Firmen Aldus, Hewlett Packard und Microsoft entwickeltes, plattformübergreifendes Datenformat für Pixelbilder. Neben Halbtonbildern können auch Strichbilder mit einer Datentiefe von 1 Bit im TIFF-Format gespeichert werden.

Tonwert
Der Schwärzungsgrad des fotografischen Filmmaterials. Bei der Offset-Belichtung stimmt er mit dem Rasterwert überein. Exakt lässt sich der Tonwert nur densitometrisch bestimmen. Als Ton- oder Rastertonwert bezeichnet man die relative Schwärzung des Papiers oder Films: relativ zur Gesamtfläche. Bei einem Tonwert von 100 Prozent bedeckt die Farbe 100 Prozent der verfügbaren Fläche, bei einem Tonwert von 50 Prozent entsprechen die Hälfte.

Tonwertzunahme
Verbreiterung der Rasterpunkte bei verschiedenen Verarbeitungsprozessen. Drucktechnik: optisch und/oder mechanische Verbreiterung der Rasterpunkte; abhängig vom Bedruckstoff, der Rasterweite und der Bauart der Druckmaschine

Transparenz
Transparenzeffekte können auf jedes Objekt angewendet werden (Bitmap-, Vektor-Grafiken und Schrift ), also auch auf native und platzierte Objekte, die mit anderen Programmen erstellt wurden. Bereits PDF 1.4 unterstützt echte Transparenz. Dies äußert sich im Alltag vor allem durch die Verwendung von weichen Kanten, Schlagschatten und Berechnung von übereinander liegenden Objekten. PostScript kennt im Gegensatz zu PDF nur deckende Objekte, deshalb Transparenzen dort nicht erlaubt. Die meisten heute im Einsatz befindlichen RIPs sind in der Lage Transparenzen „nativ“ auszugeben, d h. bei der Erzeugung eines Druck-PDFs müssen Transparenzen nicht mehr reduziert werden, sie können im PDF verbleiben. Erst im Moment der tatsächlichen Ausgabe werden die Transparenzen dann vom RIP in druckbare Informationen umgewandelt

TrueType
Ein Schriftenformat, das wie PostScript den Umriss eines Buchstabens als mathematische Beschreibung speichert. Apple und Microsoft entwickelten das Format, um Schriften in ihre neuen Betriebssysteme einzubauen. Diese Konkurrenz brachte PostScript-Erfinder Adobe dazu, das bis dahin verschlüsselte Schriftenformat Type1 (PostScript-Schrift) offenzulegen (siehe auch OpenType, MultipleMaster).

Type1-Schriften (PostScript-Schriften)
(auch als PostScript, PS1, T1, Adobe Type 1, Multiple Master oder MM bezeichnet) sind ein laut Adobe ein inzwischen veraltetes Format in der Schriftindustrie, das durch größere Glyphensätze und stabilere technische Möglichkeiten für OpenType-Schriftarten ersetzt wird. Das von Adobe entwickelte Format ist zu einem Standard in der Druckvorstufe geworden. Type1-Schriften bestehen aus 2 Dateien: Einer mit den Outlines für den Drucker und einer Datei mit Bitmaps für die Bildschirmdarstellung. Unter Windows besteht eine Postscript-Schrift aus den PFB (Postscript Font Bitmaps) Outlines und den PFM (Postscript Font Metrics). AFM (Adobe Font Metrics) sind PFM-Files in editierbarem Klartext. Sie werden nur zu Konversionszwecken benötigt.
Ab Januar 2023 wird Adobe die Unterstützung für Type1-Schriften einstellen. Benutzer werden dann nicht mehr die Möglichkeit haben, Inhalte mit Type-1-Schriften zu erstellen.

Typografie
Die Gestaltung eines Druckerzeugnisses, besonders von Büchern, Broschüren, Zeitschriften und Werbedrucksachen, wenn die Anwendung von Schrift überwiegt. Bei der Gestaltung muss der enge Zusammenhang zwischen Inhalt und Form beachtet werden, wobei der Inhalt stets das Primäre ist.

UCR / GCR (Under Cover Removal/Gray Component Replacement)
Die Farbe Schwarz entsteht im Druck durch das Übereinanderdrucken von Cyan, Magenta und Gelb – allerdings mit einem Stich ins Grünliche oder Bräunliche. Aus diesem Grund druckt man Schwarz als eigenständige Farbe mit. UCR reduziert an den Stellen, an denen lediglich Schwarz erscheinen soll, die anderen drei Farbkomponenten Cyan, Magenta und Gelb und vermeidet auf diese Weise einen unnötigen Farbauftrag.

Überdrucken / Aussparen
Die Festlegung des Druckverhaltens von Farben, wenn zwei grafische Elemente sich überlappen, erfolgt durch das Attribut des Überdruckens. Der Standardmodus ist »Aussparen«, was bedeutet, dass das untere Objekt im Bereich des darüberliegenden Objekts nicht gedruckt wird.
Druckfarben sind lasierend (durchscheinend). Wird zum Beispiel ein gelber Kreis auf einen blauen Untergrund gedruckt und nicht ausgespart, entsteht die Mischfarbe Grün. Damit der gelbe Kreis auch gelb erscheint, darf unter ihm keine blaue Fläche liegen. Überdrucken funktioniert folglich nicht bei farbigen Motiven, es sei denn, der Effekt wird gewünscht – lediglich schwarze Objekte können in den meisten Fällen farbige Hintergründe überdrucken. Ob Druckelemente überdrucken oder nicht, kann im Layoutprogramm gesteuert werden.
ACHTUNG: Auch weiße Elemente können als überdruckend definiert sein. Dies ist im Offset- bzw. Digitaldruck fast immer ein Fehler, der dazu führt, dass die so definierten Objekte (zum Beispiel: weißer Text auf schwarzem Grund) am Bildschirm zu sehen sind, im Druck aber verschwinden!
Damit vor dem Druck, schon beim Erstellen und Beurteilen von digitalen Druckvorlagen, klar ist ob und welche Elemente überdrucken und was für Auswirkungen diese Einstellung auf das gedruckte Endprodukt hat, muss im Layout-, Grafik- bzw. Bildbearbeitungsprogramm die »Überdruckenvorschau« aktiviert sein. Ist das nicht der Fall, entspricht die Darstellung am Bildschirm unter Umständen nicht dem Druckergebnis.
Auch Adobe Acrobat bzw. Adobe Reader bieten zur Prüfung von PDF-Dateien eine Überdruckenvorschau an. Sie kann wie folgt aktiviert werden: Voreinstellungen/Allgemein/Seitenanzeige unter Seiteninhalt und -informationen / Vorschau für Überdrucken: = immer aktivieren. Nun werden überdruckende Elemente auch am Bildschirm so dargestellt, wie sie im gedruckten Endprodukt erscheinen.
PDF-Dokumente zur Druckfreigabe am Bildschirm immer mit eingeschalteter »Überdruckenvorschau« prüfen! Für fehlerhafte Einstellungen, die zu unerwünschten Druckergebnissen führen, übernehmen wir keine Haftung!

Überfüllung / Unterfüllung (engl. Trapping)
Ein Verfahren, das beim Mehrfarbendruck dafür sorgt, dass sich zwei aneinandergrenzende Farbflächen leicht Überlappen, so dass auch bei geringen Ungenauigkeiten in der Bogenmontage oder im Druck keine weißen Stellen (Blitzer) auftauchen.

Unbuntaufbau
Verfahren zur CMYK-Separation von Farbbildern; gleiche Anteile Cyan, Magenta u. Gelb (die übereinandergedruckt einen Grauwert ergeben) werden z. T. durch Schwarz ersetzt, um Farbe zu sparen und Druckschwierigkeiten durch zu hohen Farbauftrag zu vermeiden.

Unscharfmaskierung
Ein ungewöhnlicher Name für einen Prozess, durch den ein Bild für Menschen schärfer wird. Er stammt aus der konventionellen Farbseparation, in der unscharfe Masken aus Milchglas zum Einsatz kamen, um die Kontraste zu verstärken. Zunächst waren die Verfahren zum Anschärfen in den High-End-Scannern integriert. Bei diesen Geräten misst neben dem eigentlichen Abtaststrahl ein breiterer Umfeldlichtkegel die Dichten. Erkennt er hierbei einen Dichtesprung, dann verstärkt der Farbrechner elektronisch das Abtastsignal. Inzwischen bieten EDV-Programme Filter zum Unscharfmaskierung an, mit denen sich ähnliche Kontrastverstärkungen durch eine Überzeichnung der Dichtesprünge erzielen lassen. Durch diese Verstärkung entstehen kleine Höfe, die dem Auge schärfer erscheinen.

Unterlängen
Die bei den Buchstaben des kleinen Alphabets über die Schriftlinie nach unten herausragenden Teile (z. B. beim: g, p, q).
siehe auch Oberlängen

USB (Universal Serial Bus)
Der USB ist ein Bussystem zur Verbindung eines Computers mit externen Geräten zum Austausch von Daten. Durch die relativ hohen möglichen Datenraten und die automatische Erkennung von Geräten und deren Eigenschaften ist der USB zum Anschluss fast aller Gerätearten von Maus und Tastatur bis zu Festplatten und Kameras vorgesehen. Die Anzahl der USB-Anschlüsse eines Computers kann mit USB-Hubs vergrößert werden.

UV-Lack
Lack zur Druckveredelung, der unter Einwirkung von UV-Licht schlagartig erhärtet.
Vorteile:
trocknet sehr schnell (Druckerzeugnisse können sofort weiterverarbeitet werden), hervorragender glänzender oder matter Glanz, der Lackfilm ist äußerst widerstandsfähig
Nachteile: hoher Energieaufwand, Vergilben, Geruchsbildung.

Vektorgrafiken
bestehen aus mathematisch definierten Linien, KreisenPolygonen oder Kurven. Sie sind unabhängig von der Auflösung und werden bei Vergrößerungen oder Verkleinerungen ohne Qualitätsverlust skaliert. Vektorgrafiken basieren nicht auf einem Raster (wie z.B. JPG), sondern auf einer Bildbeschreibung, die die Objekte, aus denen das Bild aufgebaut ist, definiert.

Verlauf
fließender, stufenloser Übergang von Hell nach Dunkel sowie zwischen Farben

Versalien
gebräuchliche Bezeichnung für Großbuchstaben

Vierfarbdruck (CMYK)
Übereinanderdruck der vier Euroskala-Druckfarben Cyan (C), Magenta (M), Gelb (Y), und Schwarz (K). Häufigste Methode zur Reproduktion von farbigen Bildern und Vorlagen, die Halbtöne aufweisen können, wobei durch den Übereinanderdruck und die Rasterung der CMYK-Farben alle druckbaren Farbtönungen entstehen.

Vollton
tiefste Sättigung (100%) einer Farbe auf einer Fläche

Volltondichte
Abkürzung DV (Dichte Vollton); Maß für Farbschichtdicke und relative Farbsättigung

Volltondruckfarbe (Schmuckfarbe)
ist eine spezielle vorgemischte Druckfarbe (z. B. HKS, Pantone), die anstelle von oder zusätzlich zu CMYK-Prozessdruckfarben verwendet wird und für die eine eigene Druckform in der Druckpresse erforderlich ist. Sie sollte verwendet werden, wenn wenige Farben festgelegt sind und die Farbgenauigkeit entscheidend ist. Mit Volltondruckfarben können Farben außerhalb des Prozessfarbenumfangs genau reproduziert werden.

Wegschlagen
physikalische Trocknung; Binde- oder Lösungsmittel der Druckfarben dringen in Papier ein, Harzanteile mit Pigmenten bleiben an der Oberfläche u. verhärten später (Trocknung).

Weißabgleich
Die relative Intensität von Rot, Grün und Blau einer Lichtquelle. Die Einstellung des Weißabgleichs für eine Kamera dient zur Kompensation von Lichtquellen, deren Licht von der normalen RGB-Balance des Tageslichts abweicht.

Wickelfalz
Parallelbruchfalzart, bei der jeder Bruch in der gleichen Richtung gefalzt wird wie der vorhergehende. Es entsteht, je nach Anzahl der Brüche, eine Wicklung des Druckbogens.
Bei Flyern mit Wickelfalzung ist zu beachten,
dass der (die) nach innen geklappte(n) Teil(e) 2 bis 3 mm kürzer ist (sind), damit es beim Falzen nicht zu Stauchungen kommt. Bei einem 6-seitigen A4-Flyer mit 2-Bruch-Wickelfalz (Endformat 100 x 210 mm) stehen die Falzbrüche bei 100 mm und 200 mm (Seitenbreite: 100 + 100 + 97 mm)!

Widerdruck
Bezeichnung für das Bedrucken der zweiten Seite (Gegenseite) des Bedruckstoffes bei zweiseitigem Druck. Den Druck der ersten Seite bezeichnet man als Schöndruck.

ZIP
Verlustfreie Datenkompression. Hier werden nur Daten entfernt, die keine neue Information enthalten. Bei Anwendung auf hochaufgelöste Bilddaten ist der Kompressionsfaktor gegenüber der JPEG-Komprimierung allerdings sehr gering. Wird von vielen Entpackern plattformübergreifend angewandt (z.B. WINZIP).

Zusammentragen

Arbeitsgang in der buchbinderischen Weiterverarbeitung, durch den die zu einem Buch- oder Broschürenblock gehörenden Bogen in der richtigen Reihenfolge übereinander gelegt werden. Das Zusammentragen wird heute meist vom Zusammentragmaschinen im Verbund mit einer Broschürenfertigung (Zusammentragen, Heften, Falzen und Endbeschnitt in einem Durchgang) ausgeführt.



Zuschuss 

Bogen, die über die Anzahl der Auflagebogen hinaus in allen Druckverfahren für das Einrichten der Druckmaschine (Druckzuschuss) sowie der Weiterverarbeitung (Buchbinderzuschuss) und als Ersatz für technisch bedingten Ausschuss benötigt werden.